Wohnraum in einer wachsenden Stadt

01.01.2021

Die Nachfrage nach Wohnraum hat auch in Fulda eine zunehmende Bedeutung erlangt.

Getrieben wird die verstärkte Nachfrage nach Wohnraum im Wesentlichen von drei Faktoren:
• steigende Einwohnerzahl, u.a. durch gestiegene Studierendenzahlen
• steigender Anteil von Single- und Zwei-Personen-Haushalten
• wachsender Wohnraumbedarf pro Familienmitglied.

Die höhere Nachfrage und die stark angestiegenen Baupreise haben auch in Fulda zu Mietpreiserhöhungen geführt. Die Diskussion um bezahlbaren Wohnraum hat auch die Fuldaer Lokalpolitik erfasst. Zu Unrecht wurden in der politischen Diskussion darüber allerdings die Verhältnisse von Ballungsräumen wie Frankfurt oder München auf den regionalen Wohnungsmarkt übertragen. Denn eine vom Landkreis Fulda in Auftrag gegebene Studie des IWU-Institutes hat für Fulda keinen angespannten Wohnungsmarkt attestiert.

Der Neubedarf an Wohnungen bis zum Jahr 2030 wird in der Studie mit ca. 3.000 Einheiten ermittelt. Diese Zielvorgabe bestimmt die Wohnungsbaupolitik der CDU und des von ihr getragenen Magistrats. Wichtige Parameter einer erfolgreichen Wohnraumpolitik sind die Nachverdichtung und die Ausweisung von Bauland, denn nur wo gebaut werden darf, können Wohnungen entstehen. Mit dieser Zielsetzung wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Baugebiete erschlossen.
Neben der Ausweisung von Baugebieten hat die CDU ein städtisches Wohnungsbauförderprogramm initiiert. Basierend auf der grundsätzlichen Einstellung, dass Wohnungsbau langfristig am erfolgreichsten durch privatwirtschaftliche Investoren einschließlich gemeinnütziger und genossenschaftlicher Wohnungsbaugesellschaften organisiert werden kann, fördert die Stadt die Errichtung und die Sanierung von Wohnungen mit Zuschüssen von bis zu 40.000 € pro Wohneinheit. Die Förderung ist an eine Sozialbindung der Wohnung gebunden. Aktuell können mit der Förderung attraktive Wohnungen für einen Mietpreis von 5,95 € pro qm angeboten werden.

Um sowohl dem beschriebenen Bedarf an Mietwohnungsbauten als auch der nach wie vor bestehenden großen Nachfrage vieler Mitbürger nach einem Eigenheim gerecht zu werden, wurden und werden neue Wohngebiete ausgewiesen:
• Quartier Waidesgrund: ca. 300 Wohnungen in gemischten innerstädtischen Wohnformen mit durchdachten Erholungs- und Grünflächen
• Projekt Langebrückenstraße 14: 86 verschieden großen Wohneinheiten entstehen, ca. 250 Bürger finden hier innerstädtisch eine neue Heimat
• Projekt Haimbach: nach Plänen der Stadt ein neues Wohnquartier mit ca. 380 Wohnungen, erste Wohnungen stehen schon vor der Fertigstellung, durch engagiertes Handeln der Stadt stehen ab 2021 insgesamt weitere 69.000 qm bebaubare Fläche zur Verfügung.
Bei allen diesen Bauvorhaben entstehen aufgrund der Vorgaben der Stadt jeweils mindestens 20 % der Wohnungen mit unterschiedlicher Sozialbindung und damit begrenzter Miethöhe.

In den Stadtteilen werden gezielt Baugebiete erschlossen, die der Nachfrage von ortsansässigen Bürgern, die in ihrem Heimatort wohnen und leben wollen, Rechnung tragen sollen wie in Maberzell, Bronnzell, Kämmerzell, Oberrode, Zirkenbach, Neuenberg und in den westlichen Stadtteilen Johannesberg bis Zell.
Die Erhaltung der historischen Bausubstanz in der Stadt und deren Ausstattung mit modernster Technik bei Isolierung, Heizung, Photovoltaik etc. ist das dauerhafte Ziel der CDU. Auch der Erwerb und die Sanierung historischer Bauwerke wie „Kurfürst“, Stift Wallenstein, Friedrichstraße 26 sowie das ehemalige Hauptpostgebäude (mit dem Landkreis Fulda) basieren auf dieser Idee. Damit soll ein Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes geleistet werden. Fuldas Geschichte wird durch den Erhalt historischer Gebäude für alle im Alltag erlebbar.

Sehr gute Erfahrung hat die Stadt mit dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ im Bereich Aschenberg gemacht. Mit Unterstützung verschiedener Fördertöpfe aus Land und Bund konnten eine Reihe sehr nachhaltiger Verbesserungen der Infrastruktur auf den Weg gebracht werden. Auf Basis dieser Ergebnisse unterstützen wir das bereits sich in der Realisierungsphase befindliche Projekt „Soziale Stadt Ostend-Ziehers Süd“. Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der innerstädtischen Wohnverhältnisse und Sozialbeziehungen wird das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ für das Nordend sein.

Stadtentwicklung muss nach den Vorstellungen der CDU Wohnen und Gewerbe miteinander harmonisch verbinden, um die Lebendigkeit der Stadt zu erhalten. Dazu müssen der unverwechselbare Charakter und das gewachsene, eigenständige Profil der Stadt gemeinsam mit den erforderlichen Wachstumszielen weiterentwickelt werden. Fulda muss dabei eine Stadt bleiben, in der alle Bürgerinnen und Bürger guten Wohnraum finden und sich wohl fühlen, und dies zu Bedingungen, die für die Anbieter wirtschaftlich und für die Nutzer bezahlbar sind.