Stadt Fulda soll Kerber-Areal erwerben

15.06.2021

Die Koalition aus CDU, FDP, CWE fordert den Magistrat auf, mit der Eigentümerfamilie des Kerber-Areals zu verhandeln und die Liegenschaft zu erwerben

Die Immobilie stehe seit Schließung des Galeria Kaufhauses im Oktober 2020 leer. Das Kaufhaus war eine feste Institution in Fulda, die Schließung des Kult-Hauses nach 60 Jahren eine bittere Entscheidung des Karstadt Konzerns. Es dürfte sich schnell herausgestellt haben, dass die Handelsbranche neben Karstadt keinen weiteren Bedarf für ein klassisches Kaufhaus in Fulda sieht, heißt es weiter.

Mit dem Kerber-Areal handele es sich um ein Filetstück, ein Gelände mit herausragender Bedeutung mitten in der Innenstadt und mit einer unmittelbaren Nähe zum Bahnhof. Hier könne echte Innenstadtentwicklung und vor allen Dingen eine elementare Stärkung der Innenstadt erfolgen, zeigt sich die Koalition überzeugt. Nicht ohne Grund sei bereits im Januar 2021 hier eine Veränderungssperre beschlossen worden, die die Stadt in die Lage versetze, frühzeitig Fehlentwicklungen entgegenzutreten.   

Die Familie Kerber möchte wohl das Areal nicht selbst entwickeln, teilt die Koalition mit. Aus der Immobilienbranche habe man in Erfahrung gebracht, dass das gesamte Areal zum Verkauf steht. Es sei daher jetzt der richtige Zeitpunkt, den Magistrat aufzufordern, mit der Familie Kerber in Verhandlungen zu treten und das Areal in Gänze zu einem Gutachterwert zu erwerben, betonen die Vertreter von CDU, FDP und CWE.  

Die Stadt Fulda könnte dann das Areal über eine Stadtentwicklungsgesellschaft entwickeln, heißt es weiter. Interessant wäre hier die Schaffung von Wohnraum, auch bezahlbaren Wohnraum, Einzelhandel, Dienstleistung, Büros und Kultur. Das Areal eigne sich nach Ansicht der Koalition für einen Architektenwettbewerb, verbunden mit einer genauen Bedarfsanalyse. Die Erfahrungen aus der im letzten Jahr ins Leben gerufenen Zukunftswerkstatt Innenstadt zeigten zudem, dass Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende, Kulturschaffende, Citymarketing, IHK und andere Interessenvertreter sehr engagiert dieses Thema behandeln und alle ein großes Interesse haben, unsere Innenstadt weiter zu attraktiveren und zu beleben. 

„Wir gehen diesen Weg sehr bewusst“, schreiben die Koalitionsvertreter weiter. Es sei grundsätzlich nicht Politik in Fulda, in den freien Markt einzugreifen. Das Kerber-Areal sei allerdings eines der zentralsten Grundstücke der Innenstadt. Die Innenstadt erlange durch eine zügige Entwicklung eine Vitalisierung, die sie auch benötigt. „Für uns ist die Entwicklung an dem Standort elementar und sicher eine der wichtigsten Entscheidungen dieser Legislaturperiode“, heißt es zum Abschluss der Pressemitteilung.