
Auf Einladung von CDU und Frauenunion brachte der über die Region bekannte Mediziner Dr. Thomas Sitte die Bedeutung der Hospizarbeit und Palliativversorgung ins Bewusstsein der zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer im Fuldaer Bonifatiushaus.
Dr. Sitte hat nicht nur das Schmerz- und Palliativzentrum in Fulda gegründet, sondern ist auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen PalliativStiftung und Geschäftsführer Pro Palliativ-Netz. Seit 2017 ist er als Oberarzt in der Helios Klinik in Hünfeld ebenfalls auf der Palliativstation tätig.
Unter der Überschrift „Angst vorm Sterben? - Sterben lassen oder Sterben zulassen?“ machte der Mediziner in seinem Vortrag deutlich, wie die Palliativmedizin schwerstkranke, sterbende Menschen sowie ihre Familie und Angehörigen unterstützt und sich dafür einsetzt, dass jeder die Möglichkeit hat, sein Leben an einem vertrauten Ort und ohne körperliche Beschwerden und unter ganzheitlicher Betreuung bis zum Ende leben zu können. Nicht die Verlängerung der Lebenszeit stehe dabei an erster Stelle, so Dr. Sitte weiter, sondern die bestmögliche Lebensqualität. Damit soll es Schwerstkranken möglich sein, auf breiter Basis am Leben teilzunehmen. „Dem Leben mehr Tage geben und gleichzeitig den Tagen mehr Leben geben“, darin sieht der Mediziner die Bedeutung und Aufgabe der Palliativversorgung und Hospizarbeit.
Eine vorbehaltlose Ehrfurcht vor dem Leben gepaart mit ethischen Grundlagen und der notwendigen Rechtssicherheit sei die Basis für seine Arbeit, so Dr. Thomas Sitte weiter. Er sehe Deutschland mit dem Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung hierbei „auf dem richtigen Weg“. Er betonte aber gleichzeitig, dass gerade über Hospizarbeit und Palliativversorgung noch viel Aufklärungsarbeit bei allen Bürgerinnen und Bürgern nötig sei - auch bei Ärzten und Pflegeeinrichtungen, damit die Patienten frühzeitig Palliativmedizin erhalten können.
Die Vorsitzende der Frauenunion (FU) Dorotheé Hauck-Hiersch konstatierte Dr. Sitte und der Deutschen PalliativStiftung eine gute und wichtige Arbeit, die alle betreffe, insbesondere weil Tod und Sterben immer noch von vielen Menschen ausgeblendet werde. Auch das Ziel, möglichst allen Menschen den Zugriff auf schmerzlindernde Medikamente zu ermöglichen, lobte die FU-Vorsitzende abschließend.
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